Viele Vermieter sind skeptisch wenn es um Vermietungen geht, gerade ausländischen Mietern gegenüber. Diese müssen sich nicht in Melderegister eintragen – ziehen sie aus einer Wohnung aus, können sie also auch nicht mehr nachverfolgt werden. Als Folge gibt es eine Vermieterangst, gerade in den Zeiten der Krise sind es Leerstände, die befürchtet werden.

Vermieterrechte wurden 2013 durch eine Gesetzgebung gestärkt, die Mindestlaufzeit, in der Mieter relativen Kündigungsschutz genießen, wurde von fünf auf drei Jahre verkürzt.
Meist ist es üblich, dass die Mietverträge befristet sind und eine einjährige Mindestdauer haben. Viele Mieter reagieren hier mit einer Technik, die zwar nicht ganz legal ist, aber viel praktiziert wird: das „Kaution-Abwohnen“. Wer vor dem im Vertrag festgelegten Termin auszieht, bekommt seine Kaution meist nicht wieder, diese wird einbehalten.
Die Kündigungsfrist von 30 Tagen, die gesetzlich für beide Seiten, also für den Mieter und den Vermieter gilt, dient in so einem Fall nur dafür, die andere Seite rechtzeitig in Kenntnis zu setzen. Viele Mieter, die vorher ausziehen möchten, reagieren dann mit der Nicht-Zahlung der letzten Monatsmiete.

Die Mietminderung ist wohl der Punkt im deutschen und spanischen Mietrecht, der sich am meisten voneinander unterscheidet. In Deutschland ist für Schäden ein bestimmter Prozentsatz festgelegt, der von der Miete gekürzt werden darf. Anders in Spanien: hier darf die Miete nicht eigenständig herabgesetzt werden, wer es trotzdem tut, wird meist sofort gekündigt. Besser sollte man hier ein zertifiziertes Schreiben einreichen, das eine Nachbesserung verlangt. Ein notarielles Requimiento oder ein Burofax sind hier von Nöten. Wenn der Vermieter dieser Aufforderung innerhalb eines bestimmten Zeitraumes nicht nachkommt, kann der Mieter eigenständig Handwerker beauftragen und die Kosten auf den Vermieter übertragen.

Wer auf Mallorca einen Mietvertrag abschließt, sollte darauf achten was im Vertrag steht und sich seiner Rechte bewusst sein. Verträge können hier oftmals frei ausgehandelt werden, meist läuft alles sehr friedlich ab.