Im Prinzip könnte das „Mmmh“ auch für Marratxí stehen. In dem nordöstlich von Palma gelegenen Vorort hat die Herstellung von Mandelmilch eine lange Tradition. Am 20. Dezember findet wie jedes Jahr ein Fest zu Ehren dieser Inselspezialität statt.

Es scheint als würden die Mallorquiner niemals müde werden, was Feierlichkeiten und Volksfeste angeht. Beeindruckend ist aber auch, dass sie stets einen triftigen Grund dafür haben: Viele der mallorquinischen Volksfeste und Messen haben einen kulinarischen Schwerpunkt – der dank lokaler Erzeugnisse möglich ist. Mallorca ist stolz auf seine (landwirtschaftlichen) Produkte und ihre Vielfalt – von Früchten, Salzen, Olivenöl, Weinen, Wurst zum Fisch, über spezielle Gerichte und schließlich bis hin zur Mandel reicht das Angebot.

Die ovale Steinfrucht findet man in zahlreichen inseltypischen Gerichten und Süßspeisen wieder – Suppen, Pasteten, Kuchen und selbst das allseits beliebte Spanferkel werden in irgendeiner Weise mit dem feinen Mandelaroma versehen. Und schließlich gibt es da die Mandelmilch, die „Llet d’Ametla“.

Die Geschichte der Mandelmilch

Im Jahr 2014 zählte man 7,5 Millionen Mandelbäume auf der Insel. Sie verteilen sich auf eine Fläche von über 24.400 Hektar Land. Und dabei ist die Pflanze gar kein einheimisches Gewächs – sie wurde von den Mauren auf die Insel gebracht und stammt ursprünglich aus Südwestasien.
Die Produktion der Mandelmilch wurde erstmals im 17. Jahrhundert dokumentiert. Damals ernährten sich die Minimiten-Mönche aus Santa Maria del Camí davon. Zur Herstellung nutzten die streng vegetarisch lebenden Gläubigen eine Mühle und einen Mahlstein. Zunächst wurden die Mandeln unter Zugabe von Wasser gemahlen. Die Flüssigkeit wurde zweifach eingekocht und schließlich gewürzt. Die Mönche stellten ihre Mühle einmal im Jahr auch dem restlichen Volk des Dorfes zur Verfügung – so erfreute sich das süße Erfrischungsgetränk immer größerer Beliebtheit und wurde über die Grenzen der Stadt hinaus verbreitet.

Heute wird das süße vor allem in der Weihnachtszeit beliebte Getränk nur noch in wenigen Betrieben traditionell hergestellt. Zwei davon befinden sich in Marratxí. Die Mahlwerke der Mandelmühlen drehen sich dort noch regelmäßig, in der Ortschaft Pla de na Tesa.

Das Mandelmilch-Fest

Und genau dort widmet man dem Getränk und der Mandel selbst einen ganzen Tag lang ein Fest. Wer einmal in den Genuss des süßlichen Getränks kommen mag, der sollte unbedingt einmal dort vorbeischauen. Auch andere mit Mandeln gefertigte Produkte werden dort präsentiert – Mandelliebhaber kommen hier ganz auf ihren Geschmack. Nicht nur praktisch, sondern auch theoretisch wird die kleine besondere Steinfrucht behandelt – in Form von Ausstellungen, Vorträgen und Konferenzen. Ein kleiner Kunsthandwerkermarkt, Tierausstellungen. Musik und Folkloregruppen prägen den volkstümlichen Charakter des Events zusätzlich. Und in der Luft – ein feiner ganz zarter Mandelduft.

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