Um die hohen Stauaufkommen innerhalb der Stadt zu Stoßzeiten während der Hauptsaison in Palma zu reduzieren, hat die Stadtverwaltung der Inselhauptstadt bekannt gegeben, die Preise der unterirdischen Parkmöglichkeiten ab 2016 zu erhöhen. Besonders die Einzelhändler reagieren empört.

Besonders beliebt bei den Stadtbummlern ist das Parkhaus Antoni Maura am Parc de la Mar unterhalb der Kathedrale – wer hier in diesem Jahr noch 1,50 Euro für eine Stunde Parken zahlte, muss im kommenden Jahr zur Hauptsaison mit dem doppelten Tarif rechnen in der Zeit von 10 bis 18 Uhr. Während der Nebensaison steigt der Preis von 1,77 Euro auf 1,92 Euro.

Die Stundentarife im Marquès de la Sènia am Paseo Marítimo werden von 1,35 Euro auf 1,92 Euro erhöht. Der Maximaltarif pro Tag beträgt fünf Euro.

Günstiger hingegen wird das Parken in der Calle Manacor und an der Plaça Santa Pagesa. Etwas außerhalb gelegen zahlen Parkende stündlich nur noch 1,25 Euro statt 1,32. Der Maximaltarif beträgt auch hier fünf Euro pro Tag.

Unklar ist noch, ob die Tarife ebenfalls kostenpflichtigen O.R.A.-Parkplätze erhöht werden. Im Zentrum zahlt man derzeit 85 Cent für eine halbe Stunde – für die maximale Parkdauer von zwei Stunden sind es 2,85 Euro.

Besonders die Einzelhändler der Stadt reagierten empört auf die Parktariferhöhung. Sie sehen ihr Geschäft dadurch in Gefahr und fürchten einen schwächeren Umsatz, da Stadtbummler durch die drastische Preiserhöhung abgeschreckt werden könnten. Aus den Reihen der Ladenbesitzer hieße es, man wolle einen Vorschlag vorantreiben, den Ladenbesitzern ein gewisses Kontingent an Parktickets zur Verfügung zu stellen, um diese wiederum gratis an die Kunden weiterzugeben.

Die Stadtverwaltung rechtfertigt die Preiserhöhung mit dem Hinweis, dass der Parktarif zuletzt im Jahr 2008 erhöht worden sei. Außerdem seien die Tarife im Vergleich zu den meisten europäischen Großstädten verhältnismäßig günstig.

Die Absichten der Stadtverwaltung, das erhöhte Fahrzeugaufkommen in der Stadt stärker zu regulieren und vor allem während der Hochsaison größere Stauaufkommen künftig zu reduzieren, werden durch ein weiteres Projekt gestützt: Die Installation von Sensoren im Boden einiger Parkplätze soll die Parkplatzsuche erleichtern. Mithilfe eines drahtlosen Funksignals werden freie Parkplätze auf einem Bildschirm, der zu Beginn einer Straße aufgestellt wird, angezeigt. Eine App und auch das Internet sollen ebenfalls damit verknüpft werden. Das Projekt ist derzeit noch in der Testphase und wird von dem Unternehmen O.R.A. finanziert.