Als am dritten Tag der Profi-Radrundfahrt Mallorca Challenge am Coll d’Honor zwischen Bunyola und Alaró nahe Orient einige Fahrer die Kontrolle über ihre Räder verloren und stürzten, lag das nicht etwa an fehlenden Fähigkeiten, sondern vielmehr am kläglichen Zustand der Straße. Blessuren waren die Folge der Stürze und ein Mallorca-Eindruck, der eher beschämt. Die bestehende Infrastruktur sollte dringend verbessert werden, ansonsten könnten die Radtouristen, die im Frühjahr zu Zehntausenden nach Mallorca strömen und für die einzige Form des Tourismus sorgen, zukünftig wegbleiben.

Die größte Gefahr sind Schlaglöcher, ungereinigte Straßenränder und Wurzeln der Kiefern, die man nicht sieht. Immerhin: zahlreiche kritische Stellen wurden bereits behoben, auch die Straße zum Leuchtturm Formentor wurde erneuert. Ebenso wurde die Beleuchtung des Monnàber-Tunnels realisiert, die starke Verschmutzung der Radstreifen soll außerdem bald verschwinden – die Kehrmaschinen sind bereits im Einsatz.

Die wichtigsten Straßen wurden in den vergangenen Jahren mit Millionen von Euros aufgepäppelt und instand gesetzt. Die „Radlerautobahn“, die Camí Vell de Muro, ein Abschnitt zwischen Santa Maria del Camí und der Kreuzung mit der Straße Inca-Llubí, wartet allerdings seit Jahren vergeblich auf eine Verbesserung. Der Inselrat kann hier allerdings nichts ausrichten, da die Straße nicht in deren Zuständigkeitsbereich fällt. Die Ortsverbindungsstraße führt durch sieben verschiedene Gemeindegebiete, die betreffenden Rathäuser haben allerdings derzeit kein Geld für Instandsetzungen oder setzten ihre Prioritäten anders.