Die mittelalterlichen Festungsanlagen auf Mallorca sind eindrucksvolle Zeitzeugen der Geschichte und zählen heute zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Mittelmeerinsel. Die älteste Stadtbefestigung Mallorcas ist diejenige von Alcúdia, einem der beliebtesten Urlaubsorte im Norden. Von der Inselhauptstadt Palma erreicht man den Küstenort in etwa einer Stunde über die Autobahn MA-13, die direkt zum Stadttor Porta de Santa Sebastià (auch Porta de Mallorca) führt. Die seit 1964 denkmalgeschützte Stadtbefestigung, die auf einer Gesamtlänge von 1,5 Kilometern die gesamte Altstadt von Alcúdia umschließt, ist weitgehend erhalten und teilweise begehbar. Auch der vorgelagerte Stadtgraben ist in Teilen noch zu sehen. Der Zugang auf die Stadtmauer ist sowohl an der Porta de Santa Sebastià als auch beim zweiten noch erhaltenen Stadttor, der Porta del Moll (wird auch als Porta de Xara bezeichnet), die zum Hafen von Port d´Alcúdia führt, möglich. Dass die mittelalterliche Stadtmauer so gut bewahrt werden konnte, grenzt nahezu an ein Wunder, denn die Mauer und ihre einst 26 Türme wurden ohne Verwendung von Mörtel errichtet.
Begonnen wurde mit dem Bau der sechs Meter hohen Stadtmauer von Alcúdia am Ende des 13. Jahrhunderts unter König Jaume II., der für viele Festungsbauten verantwortlich war. Der Grund waren die anhaltenden Piratenüberfälle in den Küstengebieten der Mittelmeerinsel. Laut den Geschichtsschreibern wurde die unregelmäßig angelegte Stadtmauer allerdings mehrmals überwunden. Deshalb ließ König Philipp IV. aus dem Hause Habsburg im 17. Jahrhundert einen weiteren Befestigungsring mit erweiterten Bastionen um die Stadt legen. Von dieser Mauer und den Bollwerken sind jedoch nur noch wenige Reste vorhanden. An der Porta de Sebastià erinnert noch eine Inschriftentafel mit der Jahreszahl 1660 an diese Zeit. Auch die zwei weiteren Stadttore Porta Vila Roja und La Portella existieren nicht mehr. Vom Wehrgang auf der Stadtmauer hat man von zwei Seiten einen einzigartigen Blick über das Meer. An der Nordseite blickt man über die Bucht von Pollença, auf der Südseite ist es die Bucht von Alcúdia. Im Hinterland erheben sich die Ausläufer der Serra de Tramuntana. Am Fuße der Stadtbefestigung im Bereich der Porta de Sebastià befindet sich die römische Ausgrabungsstätte der Ciutat de Pollentia. Schließlich erkannten schon die Römer die strategisch wichtige Position des Hügels von Alcúdia. Der Name der Stadt stammt allerdings aus späterer arabischer Zeit, denn Al-Qudya bedeutet auf Arabisch so viel wie „Hügel“.
Ein Spaziergang auf der Stadtmauer von Alcúdia lohnt sich schon alleine wegen der Aussicht. Danach sollte man unbedingt noch einen Rundgang durch die blumengeschmückte und gepflegte Altstadt machen, die mit ihren steinernen Häusern und den engen Gassen jeden Besucher begeistert. In einer der ehemaligen Bastionen der Stadtmauer befindet sich eine kleine, sehenswerte Stierkampfarena. Zwar ist der Stierkampf in der spanischen Kultur tief verwurzelt, allerdings finden heute aus Tierschutzgründen kaum mehr solche Veranstaltungen statt. Dafür werden hier im Sommer regelmäßig Flamenco-Shows und Open-Air-Konzerte veranstaltet. Jeden Dienstag und Sonntag zwischen 8.30 und 13.30 Uhr ist Markttag in Alcúdia. Dann füllen sich die Gassen der Altstadt mit Menschen und man kann das bunte Treiben wunderbar von der sechs Meter hohen Stadtmauer aus beobachten. Die Marktstände reihen sich genau entlang der Mauer aneinander. Hier findet man nicht nur mallorquinische Nahrungsmittel, Kleidung, Schuhe, Schmuck und Bettwäsche, sondern auch oft afrikanische Produkte. Vor allem im Sommer sollte man an Markttagen unbedingt früh genug anreisen, denn schnell sind die Straßen mit Touristen gefüllt und man findet schwer einen Parkplatz für das Mietauto.
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