Die sonnenverwöhnte Urlaubsinsel Mallorca ist dank ihrer bewegten Geschichte reich an Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen. Neben Palästen, Kirchen, Burgen und Denkmälern sind vor allem die vorwiegend im Mittelalter erbauten Wacht-, Signal- und Verteidigungstürme, die sogenannten Torres, ein beliebter Anziehungspunkt. Schon alleine deshalb, weil sie immer an exponierten Orten zu finden sind, die einen einmaligen Panoramablick und fantastische Fotomöglichkeiten bieten. Auf ganz Mallorca sind rund 40 dieser mittelalterlichen Wachtürme an der Küste und im Landesinneren noch erhalten, die einst während der muslimischen Herrschaft gegen die Gefahr der Piratenangriffe erbaut wurden. In mallorquinischer Sprache wird ein Turm als Talaia bezeichnet – eine Abwandlung des arabischen Wortes Atalayi, das ebenfalls Wachturm bedeutet. Nicht zu verwechseln mit den prähistorischen dickwandigen Talayots, die während der Bronze- und Eisenzeit hier erbaut wurden. Den Unterschied sieht man meistens in der Bauweise: Während ein mittelalterlicher Talaya oft verputzt wurde, sieht man bei den prähistorischen Türmen, die noch dazu meistens kleiner sind, die großen Steine, mit denen sie erbaut wurden.
Einer der bekanntesten dieser Wachtürme ist der Talaia d'Albercutx auf der Halbinsel Formentor an der äußersten Nordspitze der Insel. Das Cap de Formentor mit dem Aussichtspunkt El Mirador ist ohnehin ein besonderer Ort, der vor allem in den Sommermonaten oft überfüllt sein kann. Wenn man vom Parkplatz, der für die Plattform von El Mirador eingerichtet wurde, den gegenüberliegenden Weg nimmt, erreicht man über einen engen, unbefestigten Hirtenweg den verlassenen Talaia d'Albercutx. Erbaut wurde dieser noch sehr gut erhaltene Wachturm über der spektakulären Nordküste Mallorcas etwa um 1620. Hat man den letzten Anstieg geschafft, öffnet sich ein unglaubliches Panorama über die von Wind und Wetter geschaffenen Felsen des Cap de Formentor, über die Bucht von Pollença bis zur Halbinsel Alcúdias und auch über die Ausläufer des Tramuntana-Gebirges im Hinterland. Bei klarem Wetter ist die Sicht frei bis zur Schwesterinsel Menorca. Der Talaia d'Albercutx kann auf eigene Gefahr auch innen besichtigt werden. Über Eisenklammern kann man in die Eingangsluke in mehreren Metern Höhe klettern.
Von Port de Pollença erreicht man den Wachturm mit Aussichtspunkt über die kurvige Bundesstraße PM-221. Wer mit dem Mountainbike kommt, kann den Hirtenweg vom Parkplatz bis zum Talaia d'Albercutx auch mit dem Fahrrad zurücklegen. Dieser wird sogar auf der Radfahrer-Masochistenseite www.quaeldich.de empfohlen. Auch Rennradfahrer schätzen die serpentinenreiche Anfahrt bis zum Parkplatz des El Mirador. Es kann hier manchmal sehr windig werden, immerhin treffen sich an diesem Zipfel der Insel die vier Winde. Unterhalb des Wachturms stehen noch Ruinen von mehreren Wohngebäuden, auch eine Art Bunker in denen wahrscheinlich die Wachmänner einst gewohnt haben und die heute vom Besuch mehrerer Graffiti-Künstler unterschiedlicher Kreativitätsstufen zeugen. Es ist nicht so ungewöhnlich, wenn man hier wilden Ziegen begegnet, denn diese schätzen felsige Gebiete. Der etwas beschwerliche Aufstieg zum Talaia d'Albercutx lohnt sich, denn die Aussicht ist einfach nur unbeschreiblich gigantisch.
Der Talaia d'Albercutx ist das ganze Jahr kostenlos zugänglich. Bei Überfüllung des Aussichtspunktes El Mirador und des Parkplatzes kann es allerdings vorkommen, dass die Zufahrt über die PM-221 kurzzeitig gesperrt wird.
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